Unsere Kinderkrippe umfasst max. 14 Kinder bis zum dritten Lebensjahr, wobei Kinder von 0 – 2 Jahren mit dem Faktor 1,5 zu bewerten sind. Die Betreuung in der Kinderkrippe wird von einer Kindergartenpädagogin, ab dem vierten Kind zusätzlich von einer Kindergartenbetreuerin und ab dem 12 Kind von einer weiteren Kindergartenbetreuerin übernommen. Kinder die im Laufe des Kindergartenjahres drei Jahre alt werden, können das Kindergartenjahr in der Kinderkrippe fertig machen.
Personal in der Krippe
Conny Krankenödl (Leitung Krippe & KIGA, Elementarpädagogin), Deimel Martina (Betreuerin), Daniela Kickmaier (Elementarpädagogin) & Gudrun Malak (Betreuerin)
Tagesablauf in der Krippe
Der Krippenalltag ist ein dynamischer Prozess, der von vielen Einflussfaktoren mitbestimmt wird. Es zeichnen sich verschiedene, einander abwechselnde Phasen der Aktivität (Konzentration im Spiel) und Entspannung (Müdigkeit) ab, auf welche wir in unserer Arbeit mit den Kindern situationsorientiert und individuell eingehen möchten. Durch gezieltes und wertfreies Beobachten und Dokumentieren ist es uns möglich, flexibel und bedürfnisorientiert zu planen. Dabei möchten wir den Fokus auf die Individualität jedes einzelnen Kindes und die Erlangung von Autonomie richten.
Durch eine vertrauensvolle Umgebung und vielfältige Angebote findet bei uns ganzheitliches Lernen und individuelle Entwicklung statt. Kontinuität, Rituale (Ankommen, Morgenkreis, Jause, Aufräumen), Regeln und Grenzen im Tagesablauf geben den Kindern Struktur und Sicherheit.
Während des Tagesgeschehens stehen wir den Kindern stets liebevoll und kompetent zur Seite.
Orientierungsphase
Ab 7.00 Uhr kommen die Kinder bei uns in der Krippe entweder mit ihren Eltern oder auch mit dem Kindergartenbus an. Nach einer persönlichen herzlichen Begrüßung und gegebenenfalls einem kurzen Informationsaustausch mit den Eltern, verabschiedet sich das Kind und begibt sich auf seinen – von ihm am Beginn seiner Krippenzeit gewählten – Platz mit eigenem Symbol in der Garderobe und zieht sich entweder je nach Entwicklungsstand selbständig oder auch mit Unterstützung um. Nun kann das Kind, ganz in seinem eigenen Tempo und seinen Möglichkeiten entsprechend im Gruppenraum oder im angrenzenden kleinen Bewegungsraum ins Spiel gehen oder sich erstmal auf eine Entdeckungsreise begeben.
In dieser Phase wird jedes Kind individuell, seinen Bedürfnissen angepasst, von uns begleitet und unterstützt und Impulse werden gesetzt.
Gerade das Freie Spiel ist für Krippenkinder von besonderer Wichtigkeit, denn so junge Kinder lernen in erster Linie von und mit sich selbst. Das Kind kann Spielpartner, Spielort und Spieldauer selbst wählen.
Ebenso bietet das Freie Spiel den Kindern ein breites Übungsfeld um ihre Selbst-, Sach-, Sozial-, und Lernkompetenzen zu entwickeln und zu fördern.
Konzentrationsphase
Ab 8.30 Uhr, nachdem alle Kinder in der Krippe angekommen sind, beginnt die Zeit, in der Arbeits- und Spielprozesse vertieft werden können. Die Kinder setzen sich intensiver mit ihrer Umwelt auseinander und lassen sich mit allen Sinnen darauf ein. Es werden auch gezielte, den Themen der Kinder angepasste Bildungsangebote in unterschiedlichen Sozialformen gesetzt und angeboten.
Wichtig dabei ist es uns aber, dass das Freispiel nicht abrupt unterbrochen wird, sondern durch gute Beobachtung der Kinder, der richtige Zeitpunkt für ein aktiv gesetztes Bildungsangebot herausgefiltert wird. Dieses kann individuell oder für die gesamte Gruppe angeboten werden. Ein Bildungsangebot setzt sich immer aus den jeweiligen Interessen der Kinder, deren Entwicklungsstand sowie der Vielzahl der unterschiedlichen Bildungsbereiche zusammen.
Morgenkreis
Zu diesen Bildungsangeboten zählt auch der gemeinsame Morgenkreis, der durch das Einschalten einer ruhigen Musik-CD die Aufräumphase einläutet und die Kinder einladen möchte, ihr Spiel oder ihre Tätigkeit in Ruhe zu beenden, sich einen Sitzpolster zu holen und es sich auf dem Teppich im Kreis mit einem Massageball oder Massageroller, wenn es dies möchte, bequem zu machen.
Im Morgenkreis wird geschaut, welche Kinder in der Gruppe heute da sind; Lieder, Sprüche, Fingerspiele, kurze Geschichten oder kleine Tänze werden ausprobiert, Kinder dürfen von ihren Erlebnissen erzählen und ein Überblick des jeweiligen weiteren Tagesplanes wird den Kindern dargebracht. Dieses Zusammentreffen als Ritual schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit, das Gefühl ein Teil einer Gemeinschaft zu sein, Vertrauen und ein Gefühl des Ernstgenommen seins durch Mitbestimmung. Dadurch erleben und spüren Kinder Selbstwertgefühl, Solidarität, Sozialverhalten untereinander und Freude und Spaß am gemeinsamen Tun.
Gemeinsame Jause
Um ca. 9.30 Uhr versammeln wir uns nach ausgiebiger Handhygiene und individueller Pflege (Toilette, Wickeln…) zur gemeinsamen Jause. Die Jause wird von den Eltern nach einem genauen ausgewogenen Jausen-Plan abwechselnd mitgebracht und – zum Teil morgens gemeinsam mit den Kindern – von der Betreuerin vorbereitet und in kindgerechten Stücken wie ein kleines Büffet auf großen Tellern angerichtet. Davon darf sich das Kind dann selbstbestimmt nehmen was es möchte und wieviel es möchte und nimmt wahr, was der eigene Körper gerade braucht. Das Erleben einer Tisch-Gemeinschaft, an einem schön gedeckten Tisch mit Tischsets, Gläsern und Tellern, manchmal einer liebevollen Tischdekoration in der Mitte, einem kurzen Jausenspruch und das Führen eines leisen Tischgespräches ist ein wesentlicher Teil unserer Kultur und trägt zu einer harmonischen, gemütlichen Atmosphäre bei. In der Essenssituation ist es uns auch sehr wichtig den Kindern einen wertschätzenden Umgang mit (gesunden) Nahrungsmitteln näher zu bringen. Nach Möglichkeit und Entwicklungsstand der Kinder findet das Abräumen des Tisches gemeinsam statt.
Erholungsphase
Nach jedem intensiven Spiel brauchen die Kinder möglicherweise auch mal Ruhe. Die Ruhe- und Erholungsphasen werden den Bedürfnissen der Kinder angepasst. Da kann ein kleines Schläfchen nach der Jause im gemütlich hergerichteten Ruheraum mit eigener Matratze, Bettzeug, Kuscheltier, Schnuller oder auch eine kleine Ruhezeit im Kinderwagen, in der Kuschelecke bei einer Geschichte, einem Bilderbuch oder sogar draußen auf einer Decke im Schatten oder der Nestschaukel möglich sein. Ruhe und Entspannung sind wichtig, um danach wieder gestärkt in die nächste aktive Phase starten zu können.
Zeit in der Natur und im Garten
Nach der Jause bzw. nach einer Erholungsphase gehen wir mit den Kindern beinahe täglich und fast bei jeder Witterung hinaus in die Natur an die frische Luft. Da gibt es die Möglichkeit unseren paradiesisch großen Garten zu erkunden, dort zu laufen, schaukeln, klettern, unterschiedliche Rutschen auszuprobieren, mit diversen Fahrzeugen wie Bobby Cars und Rutschmopeds, Laufrädern und Dreirädern auf der Asphaltbahn zu fahren oder im großzügig angelegten, zum Teil überdachten Sandkasten zu buddeln, zu schaufeln, zu baggern oder mit Wasser zu matschen. Wir unternehmen aber auch sehr gerne Spaziergänge und Entdeckungsreisen, zu Fuß oder mit dem Kinderwagen, in der näheren Umgebung. Naturbeobachtungen auf der Wiese, im Wald, ein Besuch bei den Hühnern und Straußenvögeln im Ort oder ein Ausflug zur örtlichen Kapelle, zum Feuerwehrhaus oder zum Spielplatz ergänzen unseren bewegten Krippenalltag.
Zwischenmahlzeit – Obstjause
Frische Luft macht hungrig, deshalb gibt es dann für den kleinen Hunger zwischendurch die Obstjause in Form von saisonalem und in Stücke geschnittenem Obst; denn nach einem erlebnisreichen Vormittag ist es wichtig dem kleinen Körper wieder Energie und Kraft zuzuführen um wieder gestärkt in den weiteren Tagesablauf zu gehen.
Trinkpausen mit Wasser werden den Kindern im Laufe des Tages immer wieder und individuell angeboten.
Ausklangsphase – Den Tag beenden
Hier findet der Übergang von der Krippe in die familiäre Umwelt oder in die Nachmittagsbetreuung statt. In dieser Zeit – von 12.00-13.00 Uhr gehen die Kinder meist keiner besonders intensiven Beschäftigung mehr nach, sondern suchen eher das ruhige Spiel mit Trödelmaterialien, bauen Puzzle oder genießen das kuschelige Zusammensein beim Betrachten eines Bilderbuches. Die Kinder beenden das angefangene Spiel und räumen auf. Nach einer kurzen Rückmeldung des Tagesverlaufes an die Eltern verabschieden wir uns vom Kind und übergeben es an die Abholperson bzw. setzen wir das Kind nach der Verabschiedung in den entsprechenden Kindergartenbus.
Nachmittagskinder werden von der Betreuungsperson des Nachmittages nun zum Mittagessen abgeholt.
Übergänge
Die Gestaltung der Übergänge ist gut durchdacht, birgt Rituale und ist im Tagesablauf integriert. Durch rechtzeitige Vorbereitung und Ankündigung, Begleitung durch Lieder, Sprüche und Reime werden Wartezeiten verkürzt und die Kinder gewinnen eine Zeit- und Raumstruktur, welche ihnen während des Tages Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.
Körperhygiene
Ein wichtiger Bestandteil des Tagesablaufes und einer gesunden Entwicklung eines Kindes ist die ganzheitliche Körperpflege. Deshalb werden bei uns Wickelkinder regelmäßig und bei Bedarf gewickelt. Da dies eine sehr intime und persönliche Handlung ist, lassen wir uns dabei Zeit und widmen uns sehr intensiv jedem Kind. Die älteren Kinder unterstützen wir sehr gerne bei ihren ersten Versuchen auf der Toilette und geben ihnen die Möglichkeit und den Raum ihre Selbständigkeit dabei zu entwickeln. Natürlich immer in Absprache mit den Eltern.
Transition Krippe-Kindergarten
Übergänge von der Krippe in den Kindergarten sind in der Entwicklung der Kinder sehr prägende Situationen und stellen für sie eine große Herausforderung dar.
Damit junge Kinder gestärkt aus diesem Prozess herausgehen können, ist es sehr wichtig, den Übergang gut vorzubereiten, zu begleiten und gemeinsam mit dem Kind zu planen.
Im letzten Entwicklungsgespräch in der Krippe wird mit den Eltern die Dokumentation der Entwicklung des Kindes angeschaut, aber auch Fragen wie es den Eltern und Kindern mit dem anstehenden Wechsel in die Kindergartengruppe geht, was den Kindern bei diesem Übergang hilfreich sein könnte, ob und in welcher Form Unterstützung in den verschiedenen Bereichen notwendig sein könnte, werden zusammen besprochen und in Absprache mit den Eltern an das zukünftige Pädagogen Team weitergeleitet.
Während der gesamten Krippenzeit gibt es für alle Krippenkinder allerdings immer wieder Berührungspunkte sowohl mit den Räumlichkeiten des gesamten Hauses, da zum Teil Räume gemeinsam genutzt werden (Bewegungsraum, Küche, Terrasse, Büro, Abstellräume, Kellerräume…) aber auch mit dem Personal des Hauses und mit den übrigen Kindern.
Diverse Feste bzw. deren Festvorbereitungen finden im Laufe des Jahreskreises immer wieder auch gemeinsam statt, wie zum Beispiel: Erntedankfest, Laternenfest, Nikolaus- oder Adventfeier, Faschingsfest, Familienwandertage oder Sommerfeste. Auch zu manchen Theatervorstellungen, Tänzen oder Liedpräsentationen werden die Krippenkinder manchmal von den großen Kindergartenkindern eingeladen.
Manchmal entsteht aber auch der Wunsch Geschwisterkinder, Freunde, Nachbarskinder oder Kinder die mit dem gleichen Bus fahren, in den Gruppenräumen oder einzelnen Spielbereichen des Kindergartens zu besuchen, kurz mit ihnen zu plaudern, miteinander zu spielen und sich nicht selten auch einmal ein bestimmtes Spielmaterial von den „großen Kindern“ auszuborgen.
All dies und natürlich die vielen, vielen Begegnungen draußen in unserem großen Garten, der von den Krippenkindern und den Kindergarten gemeinsam entdeckt, bespielt und erobert wird, bietet den Kindern immer wieder die Möglichkeit Vertrauen in eine neue Umgebung, zu neuen interessanten Räumen, zu neuen Bezugspersonen und neuen Freundschaften zwischen Kindern zu schaffen und entstehen zu lassen.
Ganz so, wie es auch einst Hermann Hesse in seinem Gedicht „Stufen“ schon gemeint hat:
„Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“
(aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse)